Ursachen von Stromunfällen bei Kindern

Stromunfälle bei Kindern passieren oft durch unsichere Steckdosen, beschädigte Kabel oder den unsachgemäßen Gebrauch von Elektrogeräten, insbesondere im Badezimmer. Kinder sind fasziniert von Steckdosen oder Elektrogeräten, was sie potenziell lebensgefährlichen Situationen aussetzt. Niederspannungsstrom in Haushalten kann bereits schwere Verletzungen oder Schocks verursachen.

Was passiert bei einem Stromunfall?

Bei einem Stromschlag kann der Strom den Körper durchdringen, was zu Muskelverkrampfungen, Atemnot und im schlimmsten Fall zu Herzstillstand führen kann. Verbrennungen an der Eintritts- und Austrittsstelle des Stroms sind häufig, wobei innere Schäden oft schwerwiegender sein können als äußere Anzeichen. Ein stark verkrampfter Muskel kann das Kind an der Stromquelle „festkleben“ lassen.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Stromunfall

1. Eigene Sicherheit gewährleisten: Schützen Sie sich zuerst! Stellen Sie sicher, dass Sie nicht selbst mit dem Strom in Kontakt kommen.
2. Stromquelle trennen: Ziehen Sie den Stecker oder schalten Sie die Sicherung ab.
3. Kind von der Stromquelle trennen: Wenn dies nicht möglich ist, schieben Sie das Kind mit einem nicht leitenden Gegenstand wie Holz oder Gummi (Besenstiel, Gürtel) von der Quelle weg.
4. Notruf 112 wählen: Informieren Sie umgehend den Rettungsdienst.
5. Atmung und Bewusstsein prüfen: Atmet das Kind nicht oder ist es bewusstlos, beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW).
6. Brandwunden behandeln: Kühlen Sie Brandwunden mit handwarmem Wasser und decken Sie sie mit einem sterilen Verband ab.

Wann sollte ich den Rettungsdienst rufen?

Rufen Sie den Rettungsdienst immer nach einem Stromschlag, auch wenn das Kind scheinbar unverletzt ist. Die inneren Schäden können erheblich sein, selbst wenn äußere Anzeichen fehlen.

Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von Stromunfällen

1. Kindersicherungen für Steckdosen: Bringen Sie Kindersicherungen an allen Steckdosen an, besonders in Räumen, in denen Kinder häufig spielen.
2. Kabel sichern: Verstecken Sie Kabel hinter Möbeln oder in speziellen Schienen, sodass Kinder keinen Zugang dazu haben.
3. Defekte Geräte und Kabel ersetzen: Verwenden Sie keine beschädigten Elektrogeräte oder Kabel, da sie eine Gefahr darstellen.
4. Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter): Lassen Sie FI-Schalter installieren, die den Strom bei Fehlströmen sofort abschalten. Für Neubauten sind sie seit 2009 Pflicht, in älteren Häusern kann er nachgerüstet werden.
5. Vorsicht in feuchten Räumen: Elektrogeräte sollten nicht im Badezimmer verwendet werden. Insbesondere Föhne und Rasierapparate sollten sicher verstaut werden.

Erziehung zum sicheren Umgang mit Elektrizität

Sprechen Sie mit Ihrem Kind frühzeitig über einen sicheren Umgang mit Elektrogeräten und erklären Sie ihm die Gefahren von Steckdosen und Kabeln.

Lebensretter: FI-Schalter?

Der FI-Schalter, auch als Fehlerstromschutzschalter (RCD) bekannt, überwacht den Stromfluss in einem Stromkreis. Er vergleicht den hinfließenden Strom mit dem zurückfließenden Strom. Wenn der Schalter einen Unterschied feststellt, bedeutet dies, dass ein Teil des Stroms auf einen anderen Weg abgeleitet wurde, z. B. durch eine Person oder ein defektes Gerät. Der FI-Schutzschalter ist eine der effektivsten Maßnahmen, um Menschen vor den tödlichen Folgen eines Stromschlags zu schützen. Fehlerströme können auch Brände auslösen. Durch das schnelle Abschalten trägt der FI-Schalter zur Brandvermeidung bei.

Warum ist ein FI-Schalter so wichtig?

Ein FI-Schalter (Fehlerstromschutzschalter) ist eine wichtige Sicherheitsvorrichtung, die Fehlerströme erkennt und den Stromkreis sofort unterbricht, wenn eine Gefahr besteht. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Kind in eine Steckdose fasst oder ein Elektrogerät defekt ist. Der FI-Schalter schützt in solchen Situationen Menschen vor gefährlichen Stromschlägen und verhindert schwere Verletzungen oder sogar den Tod. Ohne einen FI-Schalter kann der Strom ungehindert fließen, was zu lebensgefährlichen Unfällen führen kann.

Kann ich einen FI-Schalter nachrüsten lassen?

Ja, ein FI-Schalter kann in den meisten Häusern nachgerüstet werden, auch in älteren Gebäuden. Es ist eine vergleichsweise einfache Maßnahme, die von einem Elektriker durchgeführt werden sollte. Der Einbau eines FI-Schalters erhöht die Sicherheit im Haushalt erheblich, da er schnell auf gefährliche Situationen reagiert und den Strom abschaltet. Besonders in Haushalten mit Kindern oder älteren Menschen ist die Nachrüstung eines FI-Schalters dringend zu empfehlen.

Warum ist dies so wichtig bei Altbauten?

In Altbauten, die vor den gesetzlichen Vorschriften für FI-Schalter errichtet wurden, besteht oft eine erhöhte Gefahr für Stromunfälle. Die Elektrik in diesen Gebäuden entspricht häufig nicht den modernen Sicherheitsstandards. Kabel und Leitungen sind oft veraltet, was das Risiko von Kurzschlüssen, Überlastungen und Stromunfällen erhöht. Der Bestandsschutz bedeutet, dass Sie nicht verpflichtet sind, die Elektrik zu modernisieren, aber ein FI-Schalter kann Ihr Leben und das Ihrer Kinder schützen. Daher ist es besonders in Altbauten sinnvoll, einen FI-Schalter nachzurüsten, um das Risiko schwerer Stromunfälle zu minimieren.

Verhindert ein FI-Schutzschalter alle Stromunfälle?

Ein FI-Schutzschalter kann das Risiko von Stromunfällen erheblich reduzieren, aber nicht alle Unfälle verhindern. Der Schalter erkennt Fehlerströme und schaltet den Stromkreis bei Gefahr innerhalb von Millisekunden ab. Dies ist vor allem in Situationen wie dem Kontakt mit stromführenden Leitungen oder elektrischen Geräten im Wasser entscheidend. Dennoch schützt der FI-Schalter nicht vor Unfällen, die durch unsachgemäße Handhabung oder beschädigte Elektrogeräte entstehen. Schutzmaßnahmen wie kindersichere Steckdosen und regelmäßige Überprüfung von Elektrogeräten bleiben weiterhin wichtig.