Sonnenschutz bei Kindern – alles was Eltern wissen sollten!
Was ist UV-Strahlung?

UV-Strahlung, eine Abkürzung für ultraviolette Strahlung, ist eine Form von Strahlung, die hauptsächlich von der Sonne ausgeht. Obwohl für das menschliche Auge unsichtbar, kann UV-Strahlung dennoch erhebliche Gefahren mit sich bringen.

Warum ist UV-Strahlung so gefährlich?

Die Hauptgefahr der UV-Strahlung liegt darin, dass sie krebserregend ist, insbesondere in Bezug auf Hautkrebs. Da UV-Strahlung unsichtbar ist und nicht aktiv vom Menschen wahrgenommen werden kann, erhöht sich das Risiko weiter. Ein Sonnenbrand ist eine typische Reaktion auf übermäßige UV-Exposition, tritt jedoch mit einer Verzögerung ein. Oftmals bemerkt man den Sonnenbrand erst, wenn es bereits zu spät ist, um Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Eine übermäßige Belastung der Haut mit UV-Strahlung führt zu Rötung und Schwellung der Haut, die als Sonnenbrand bekannt ist. Bei schwerwiegenden Sonnenbränden kann es sogar zum Absterben der oberflächlichen Hautschichten, Blasenbildung und Abschälung kommen.

Warum ist UV-Strahlung besonders für Kinder gefährlich?

Bei Kindern ist die Schutz der Haut noch nicht vollständig entwickelt. Die wichtige Barriere-Funktion der Haut ist bei Kindern eingeschränkt.

Insbesondere in der Kindheit kann eine hohe UV-Exposition zu nachhaltigen Hautveränderungen führen. Untersuchungen zeigen, dass Kinder, die regelmäßig UV-Strahlen ausgesetzt waren, ein signifikant höheres Risiko für Hautkrebs aufweisen. Da Kinder im Vergleich zu Erwachsenen viel mehr Zeit im Freien verbringen, wird angenommen, dass bis zum 18. Lebensjahr bereits etwa 75% der lebenslangen UV-Strahlungsdosis aufgenommen wurde.

Internationale Studien haben eindeutig gezeigt, dass eine übermäßige Sonneneinstrahlung während der ersten 10 bis 20 Lebensjahre das Hautkrebsrisiko erheblich erhöht. Daher ist ein konsequenter Schutz vor UV-Strahlung bei Kindern von größter Bedeutung.

Es ist entscheidend, dass angemessene Maßnahmen zum Schutz der Haut ergriffen werden, wie das Tragen von schützender Kleidung, Sonnenhüten und Sonnenbrillen sowie die regelmäßige Anwendung von Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor. Zusätzlich sollten Kinder dazu ermutigt werden, sich im Schatten aufzuhalten und die Sonnenexposition während der intensivsten Stunden zu meiden. Ein bewusstes Verhalten im Umgang mit UV-Strahlung ist von großer Bedeutung, um die Gesundheit der Haut von Kindern langfristig zu schützen.

Textiler UV-Schutz

Ähnlich wie der Lichtschutzfaktor (LSF) bei Sonnencremes gibt der UPF (Ultraviolet Protection Factor) bei Textilien an, wie viel länger die mit Textilien bedeckte Haut der Sonne ausgesetzt werden kann, ohne Schäden zu erleiden.

Ein Beispiel: Ein gewöhnliches weißes T-Shirt lässt etwa ein Zehntel der UV-Strahlung durch, was einem UPF von ungefähr 10 entspricht. Ein UV-Shirt für Kinder hingegen hat einen UPF von 50, was bedeutet, dass die Haut damit 50 Mal länger geschützt ist. Das ist ein sehr effektiver Schutz für die Haut.

Es gibt immer mehr Kleidungsstücke mit einem besonders hohen UV-Schutz. Spezielle Materialien wie Polyester oder Nylon können einen guten UV-Schutzfaktor bieten. Diese Materialien werden oft für Bade-Shirts und -hosen verwendet. Diese Kleidungsstücke sind leicht, angenehm zu tragen und trocknen schnell. Sie sind die optimale Wahl für einen Tag am Strand oder im Schwimmbad, da ihr Schutzfaktor in der Regel bei 50 oder höher liegt.

Durch dichte Gewebe und Imprägnierungen können auch andere Stoffe einen guten UV-Schutz bieten. Zum Beispiel gibt es Baumwoll-Sonnenhüte mit einem UPF von 80. Diese Hüte bieten besonders in den Sommermonaten einen optimalen Schutz für den empfindlichen Kinderkopf. Ein Sonnenhut für Kinder sollte eine breite Krempe und einen Nackenschutz haben, um Gesicht, Ohren und Nacken bestmöglich zu schützen.

Worauf sollte ich beim Kauf von UV-Kleidung für Kinder achten?

Achten Sie beim Kauf auf den UV-Standard 801. Dies ist der höchste Standard den man momentan in Deutschland kaufen kann. Beim UV-Standard 801 werden die Textilien besonders getestet. Während die Schutzwirkung bei UV-Standart 801 auch am nassen und gedehnten Textil erreicht werden muß, sieht der Europäischen Standard nur eine Messung im ungedehnten und trockenen Textil vor. Dies ist aber leider unrealistisch, da Kinderkleidung gedehnt wird und auch häufig nass wird.

Achten Sie auf diese Symbole beim Kauf von Kleidung, die vor UV-Strahlung schützen soll. Der UV-Standard 801 ist momentan das strengste Testverfahren für textilen UV-Schutz.

Wenn UV-Schutzkleidung getragen wird, sollten die unbedeckten Hautstellen (Gesicht, Hände und Füße) mit der auf den individuellen Hauttyp abgestimmten Sonnencreme geschützt werden.

Sonnenschutz durch Sonnencreme

Auch wenn Sonnencreme UV-Strahlung nicht zu 100% blockieren kann, wird das Auftreten eines Sonnenbrandes verzögert. Bei Kindern sollte immer Sonnencreme mit textilen Sonnenschutz kombiniert werden. Besonders nicht geschützte Körperteile wie Gesicht, Hände und Füße sollten durch häufiges Eincremen geschützt werden. Durch Schwitzen, Kontakt mit Wasser und Abrieb ist wiederholtes Auftragen von Sonnencreme erforderlich.

Wieviel Sonnencreme ist notwendig?

Damit der angegebene Lichtschutzfaktor erreicht wird, ist es erforderlich, mindestens 2 Milligramm pro Quadratzentimeter (cm²) Haut aufzutragen.

Zum Beispiel hat ein Kind im Alter von 2-4 Jahren eine Körperoberfläche von etwa 5000 cm². Um den gesamten Körper ausreichend einzucremen, wären somit 10000 mg Sonnencreme erforderlich, was 10 g entspricht. Diese Berechnungen sind natürlich abstrakt und in der alltäglichen Anwendung nicht praktikabel. Einfacher ausgedrückt kann man sich merken, dass bei Sonnencreme die Devise gilt: Viel hilft viel!

Wenn zu wenig Sonnencreme aufgetragen wird, ist die Schutzfunktion erheblich eingeschränkt. Es ist daher wichtig, großzügig und gleichmäßig Sonnencreme aufzutragen, um einen effektiven Schutz vor schädlicher UV-Strahlung zu gewährleisten.

Was sagt mir der Lichtschutzfaktor (LSF)?

Der Lichtschutzfaktor (LSF) wird auf der Verpackung der Sonnencreme/-spray angegeben. Der Lichtschutzfaktor gibt an, wieviel länger man sich in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als dies ohne Sonnencreme/-spray möglich wäre. 

Beispiel: Wenn ich ohne Sonnenschutzmittel in der Sonne nach 10 Minuten einen Sonnenbrand bekommen , ist dies nach Auftragen einer Sonnencreme mit dem LSF 50 erst nach 500 Minuten der Fall. Dies ist natürlich nur eine theoretische Überlegung und sollte keine falsche Sicherheit vermitteln.

Kurz gesagt: LSF 50 ist ein ziemlich guter Sonnenschutz, der in Kombination mit textilem Sonnenschutz unsere Kinder gut vor der gefährlichen UV-Strahlung schützt.

Wie lange kann Sonnencreme verwendet werden?

Sonnencreme und -sprays sollten innerhalb von maximal 12 Monaten verwendet werden. Als Faustregel gilt: Die Sonnencreme vom letzten Sommer sollte nicht mehr verwendet werden. Dies wird auf der Verpackung mit einem geöffneten Cremedöschen und der Angabe der Mindesthaltbarkeit in Monaten (z.B. 12 M = 12 Monate nach dem Öffnen) gekennzeichnet.

Es ist wichtig zu beachten, dass Sonnencreme im Laufe der Zeit ihre Wirksamkeit verlieren kann. Die enthaltenen UV-Filter können sich zersetzen oder abbauen, wodurch der Schutz vor UV-Strahlung beeinträchtigt wird. Aus diesem Grund wird empfohlen, Sonnenmilch regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls eine neue Flasche zu kaufen, insbesondere wenn das Haltbarkeitsdatum überschritten ist oder das Produkt eine ungewöhnliche Konsistenz oder Geruch aufweist.

Was ist der UV-Index?

Vor 25 Jahren wurde der UV-Index eingeführt, um Menschen auf der ganzen Welt die Intensität der UV-Strahlung  auf einfache Art sichtbar zu machen. Der UV-Index ist ein  Maß für die sonnenbrandwirksame UV-Strahlung. Je höher der Wert des UV-Indexes ist, desto schneller kann bei ungeschützter Haut ein Sonnenbrand auftreten.  Der UV-Index wird mittlerweile in jeder Wetter-App oder Wetteranzeige im Internet angegeben. Anhand der Werte kann abgeschätzt werden, wie hoch die UV-Strahlung am Tag ist und welche Schutzmaßnahmen ergriffen werden sollten. Der UV-Index ist auf der ganzen Welt gleich.

Ich kann also morgens schon in meiner Wetter-App nachsehen, wie hoch die erwartete UV-Strahlung sein wird, und danach die notwendigen Schutzmaßnahmen planen. Wird ein hoher UV-Index erwartet, sollten Outdoor-Aktivitäten möglichst in den frühen Morgen- oder Abendstunden stattfinden. UV-Strahlung kann der Mensch nicht wahrnehmen und sie Strahlungsintensität wird häufig unterschätzt. Der UV-Index hilft Menschen auf der ganzen Welt sich über die erwartete UV-Strahlung des Tages zu informieren und notwendige Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Im Schnee, auf dem Wasser oder am Strand wir UV-Strahlung noch reflektiert. Dadurch kann die UV-Strahlung dann noch höher sein als vorhergesagt!

UV-Index 0-2: 

niedrige Belastung, kein Schutz erforderlich

UV Index 3-6:

mittlere Belastung, Schutz erforderlich:

– während der Mittagsstunden Schatten aufsuchen
– entsprechende Kleidung, Hut und Sonnenbrille tragen
– für unbedeckte Haut Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor verwenden.

UV-Index 8-10

sehr hohe Belastung, Schutz dringend erforderlich

– In der Mittagszeit möglichst nicht draußen aufhalten!
– Unbedingt Schatten aufsuchen!
– Entsprechende Kleidung, Hut, Sonnenbrille und Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor sind dringend nötig.

UV-Index 11 und höher

extreme Belastung, Aufenthalt im Freien vermeiden!